====== Materialsammlung Reparatur Elektromotoren mit Bürsten ====== Die **Motorbürsten** (="Motorkohlen", Kohlen) und die Gegenseite, der **Kommutator** (="Kollektor", "Schleifring") sind im Betrieb deutlichem Verschleiß unterworfen. * Die Motorbürsten sind Verschleißteile und können ausgetauscht werden. * Der Kommutator wird normaleriweise nicht ausgetauscht, sondern nachgearbeitet. Sehr gute Anleitung für große (industrielle) Motoren/Maschinen: \\ [[https://www.mersen.de/sites/germany/files/publications-media/ptt-kohlebuersten-technischer-leitfaden-mersen.pdf|kohlebuersten-technischer-leitfaden-mersen.pdf]] Das PDF ist zugegebenermaßen eher für große Maschinen geschrieben, aber doch interessant. Zusammenfassung, für Anwendung im ReparaturCafé: * Der Kommutator (also die Schleiffläche auf dem Rotor) **muss rund laufen**, darf keine Unebenheiten haben * Im professionellen Bereich spannt man das Ding auf die **Drehmaschine** und **dreht den Kommutator ab**, so dass er wieder rund wird * Bei einem gut funktionierenden Motor bildet sich eine **Patina** an Kommutator und Kohlenbürste * Damit sich eine ordentliche Patina bildet, soll der Kommutator **eine geringe (Rest-) Rauigkeit** besitzen. * Grob [[https://www.pferd.com/media/PDF/wzh/PFERD-Werkzeughandbuch-katalog-4-de.pdf#page=8|gepeilt]] müsste die mit einer **Schleifpapierkörnung** von __**240**__ bis 320 erreicht werden. Der Kommutator soll nicht spiegelglatt (=poliert) sein. * Man soll **besser einen Schleifstein** verwenden und kein Schleifpapier/Schleifleinen. (–> Ob das im Kontext RC und eher "kleinen" Motoren auch noch gilt? 'schlecht' ist besser wie 'nix'?) * Siehe auch Buchseite: [[https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783112355763-020/html|Das Abschleifen von Kollektoren und Schleifringen ]] * Manchmal gibt es **mechanische Probleme** am Kommutator mit... * **hervorstehenden Lamellen** * **herausstehender Isolation** (Glimmer) zwischen den Lamellen * **zurückstehenden Lamellen** (elektrisch abgebrutzelt) * **Grate an Lamellen**, insbesondere nach der Bearbeitung * --> Siehe viele gute Bilder im oben verlinkten PDF. * Die Lamellen sind zur Isolation hin **leicht angefast** (abgeschrägt), die Isolation in den Zwischenräumen **liegt tiefer**, so dass die Kohlenbürste nicht an der Kante hängen bleibt. (--> Siehe PDF) * Ggf. sollte man die **Zwischenräume freikratzen**, so dass sich weder Kohlenstaub noch Metallspäne dazwischen befindet. * Die Kohlen müssen **genau in den Kohlenhalter passen**. Wenn sie das nicht tun, dann **flattern** die Kohlen und nutzen sich ggf. stark ab * größere Kohlen können mit einem groben Schleifpapier **rund eingeschliffen werden** (--> Siehe Bilder im PDF) * Es gibt viele verschiedene Kohlenmaterialien für unterschiedliche Anwendungen. Das ist natürlich ein Argument für "kauf immer das Originalteil!" * Die Kohlen müssen **leicht gleiten** und **den richtigen Anpressdruck** haben. * **Bürstenfeuer**, also Funken an den Kohlen sollte so gering wie möglich sein. * es lässt sich **nicht ganz vermeiden** * **Starkes Bürstenfeuer** beschädigt den Kommutator, indem es die Lamellen kaputt brennt --> Unförmiger Kommutator --> schneller Verschleiß ==== Youtube-Videos / Anleitungen ==== [[https://www.youtube.com/watch?v=yV4B-bN814g|Reinigen und Polieren des Kommutators eines Elektromotors]] [[https://www.youtube.com/watch?v=cA9nxMnZG7Y|Hier benutzt jemand eine Feile]], stellt aber danach fest, dass der Rotor Wicklungsschlüsse hat (=Fall für die Tonne) [[https://www.youtube.com/watch?v=lmjFzukDhqI|Elektrisches Durchmessen des Kommutators (Windungsschlüsse etc.)]]