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Materialsammlung Reparatur Elektromotoren mit Bürsten

Die Motorbürsten (=„Motorkohlen“, Kohlen) und die Gegenseite, der Kommutator (=„Kollektor“, „Schleifring“) sind im Betrieb deutlichem Verschleiß unterworfen.

Motorbürsten sind Verschleißteile und können ausgetauscht werden. Der Kommutator wird normaleriweise nicht ausgetauscht, sondern nachgearbeitet.

Sehr gute Anleitung für große (industrielle) Motoren/Maschinen:
kohlebuersten-technischer-leitfaden-mersen.pdf

Das PDF ist zugegebenermaßen eher für große Maschinen geschrieben, aber doch interessant.

Zusammenfassung, für Anwendung im ReparaturCafé:

  • Der Kommutator (also die Schleiffläche auf dem Rotor) muss rund laufen, darf keine Unebenheiten haben
  • Im professionellen Bereich spannt man das Ding auf die Drehmaschine und dreht den Kommutator ab, so dass er wieder rund wird
  • Bei einem gut funktionierenden Motor bildet sich eine Patina an Kommutator und Kohlenbürste
  • Damit sich eine ordentliche Patina bildet, soll der Kommutator eine geringe (Rest-) Rauigkeit besitzen.
    • Grob gepeilt müsste die mit einer Schleifpapierkörnung von 240 bis 320 erreicht werden. Der Kommutator soll nicht spiegelglatt (=poliert) sein.
  • Man soll besser einen Schleifstein verwenden und kein Schleifpapier/Schleifleinen. (–> Ob das im Kontext RC auch noch gilt? 'schlecht' ist besser wie 'nix'?)
  • Manchmal gibt es Probleme mit hervorstehenden Lamellen, der Isolation dazwischen (Glimmer), zurückstehenden Lamellen (elektrisch abgebrutzelt), oder Grate an Lamellen –> viele gute Bilder im oben verlinkten PDF.
  • Die Lamellen sind zur Isolation hin leicht angefast, die Isolation in den Zwischenräumen liegt tiefer (–> Siehe PDF)
    • Ggf. werden die Zwischenräume freigekratzt
  • Die Kohlen müssen genau in den Kohlenhalter passen. Wenn sie das nicht tun, dann flattern die Kohlen und nutzen sich ggf. stark ab
  • größere Kohlen können mit einem Schleifpapier rund eingeschliffen werden (–> Siehe Bilder im PDF)
  • Es gibt viele verschiedene Kohlenmaterialien für unterschiedliche Anwendungen. Das ist natürlich ein Argument für „kauf immer das Originalteil!“